Beschreibung
Es geht in den Buch um die praktische Ausübung – um die fünf Sinne und ihre Beeinflussung, Phänomene der Hypnose, negative Sinnestäuschungen, Personal-Verwandlungen, posthypnotische Suggestionen, Autosuggestion und hypnotischen Schlaf.
Doch unter den Inhalten finden sich zum Beispiel auch Erläuterungen zum Verhältnis von Hypnose zu Gedächtnis und Bewusstsein, zur Eignung zum Hypnotisieren und Hypnotisiertwerden, sowie dem Gebrauch der Hypnose in Medizin und Strafrecht.
Auch Interessierte an Magnetismus, Massensuggestion und Fakirkünste kommen hier nicht zu kurz!
Format
Das Buches erhältst du als pdf- und epub-Format.
Wer das Buch lieber als Print-Ausgabe beziehen will, kann es hier erwerben.
Herkunft des Textes und Werktreue
Das Originalbuch von 1923 wurde gescannt und mit einer Texterkennung bearbeitet. Es erfolgte eine Nachkorrektur (erneute Rechtschreibprüfung, Formatierung), im Zweifel wurde der Text so wiedergegeben, wie er im Buch vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
- Wir und die anderen (Die Kunst der Beeinflussung)
- Was versteht man unter Hypnose und Suggestion?
- Die Suggestion.
- Die Autosuggestion
- Begriff und Wesen der Hypnose und des hypnotischen Schlafes
- Die Phänomene der Hypnose
- Hypnose, Gedächtnis, Bewußtsein
- Die Eignung zum Hypnotisieren und zum Hypnotisiertwerden
- Die Hypnose in der Medizin und im Strafrecht
- Die praktische Ausübung der Hypnose.
- Die fünf Sinne und ihre unmittelbare Beeinflussung.
- Negative Sinnestäuschungen – Personal-Verwandlungen
- Posthypnotische Suggestion. Über den persönlichen Magnetismus. Massensuggestion. Fakirkünste
- Schädigungen der Gesundheit durch Hypnose
Auszüge aus dem Buch
Die Kunst der Beeinflussung macht sich im Leben der Menschen untereinander allenthalben geltend. Wo immer Menschen aufeinander angewiesen sind, wird der eine gegenüber dem anderen seinen Willen durchzusetzen suchen und, wo nicht einfacher Befehl, überragende natürliche oder berufliche Stellung, schon allein genügen, alle erlaubten Mittel der Beeinflussung anwenden. […]
Schon das kleine Kind beginnt beizeiten, wenn auch nur halb unbewußt, die Fähigkeit der Beeinflussung zu üben. Es entwickelt bald seine liebenswürdigsten, bald seine garstigsten Eigenschaften, um seinen Willen zur Geltung zu bringen und augenblickliche Wünsche erfüllt zu sehen. Anfangs äußern sich derartige Wünsche nur auf die allerkindlichste Weise; der Wunsch wird einfach ohne jede Einkleidung ausgedrückt. Später merkt man, daß selbst beim kleinen Kinde, wenn sich sachte seine geistige Kraft zu regen beginnt, eine mitunter recht schlaue Berechnung zutage tritt. […]
Es weiß z. B. bereits sein Lächeln, sein Schmeicheln oder seine Tränen auszunutzen, um etwas zu erbitten, ja selbst zu ertrotzen. Und die Befähigung zu solcher Berechnung wächst mit den Jahren. Ihre Eindämmung ist natürlich wieder die Aufgabe einer vernünftigen zielbewußten Erziehung. So kreuzen sich verschiedene Willenskräfte und die stärkeren behalten schließlich die Oberhand. […]
Sieht nun das Kind, daß es ohnmächtig ist, gegenwärtig Wünsche durchzusetzen, die ihm aus mehr oder weniger schwerwiegenden Gründen abgeschlagen werden mußten, so sucht es nur zu häufig durch List und Verschlagenheit, Falschheit und Lüge zu seinem, Ziele zu kommen. Da wird es sich alsdann erst recht zeigen, ob Eltern und Erzieher die Gabe der günstigen Beeinflussung besitzen! Im weiteren Verlaufe des Lebens, wenn das Kind mit Altersgenossen im Verkehr steht, treten seine Eigenschaften immer ausgeprägter zutage. Wer sehen will, wie sehr Energie und Willenskraft die Herrschaft an sich reißen, der betrachte recht aufmerksam das junge Volk bei seinen Spielen. […]
Irgend einer ist gewiß dabei, der das große Wort führt und dessen Wille tonangebend ist. Haben diesen einen die anderen Kinder so lieb, oder halten sie ihn für so klug und vorbildlich, daß sie sich deshalb seinem Willen unterwerfen? Nun, das kann zwar beides in Frage kommen, aber eins ist sicher: das Kind, das die führende Rolle zugewiesen erhält oder an sich reißt, besitzt Energie und ganz gewiß die Gabe der Beeinflussung. So sieht man schon an Kindern, daß es ein unleugbares Etwas gibt, das befähigt, andere Personen zu beherrschen. […]
Wer mitten im Weltgetriebe steht und die Gabe der Beurteilung und Beobachtung besitzt, muß zu der Einsicht kommen, daß das Wohl und Wehe der meisten Menschen recht wesentlich davon abhängt, wie sie sich zu ihren Mitmenschen stellen, d. h. ob sie die Fähigkeit besitzen, genug eigene Willenskraft zu entwickeln, um stets obenauf zu bleiben und nicht zum Werkzeug und Spielball anderer zu werden. […]
Viele Menschen verfügen zwar über ganz bedeutende Kräfte, wissen aber damit nichts anzufangen, weil ihnen die Gewandtheit und Weitläufigkeit fehlt, ihr geistiges Kapital zu verwerten, oder weil sie es nicht verstehen, sich maßgebenden Menschen gegenüber bemerkbar zu machen. Andere wieder, die vielleicht nicht hervorragend klug sind, deren Bildung die erheblichsten Lücken aufweist, wissen meisterhaft ihr Nichtwissen durch energisches, lautes, selbstbewußtes Auftreten zu verschleiern. Jeden Brocken Wissen fangen sie geschickt auf, wissen ihn als altererbte Weisheit wieder von sich zu geben. Kurz, solche Menschen vermögen es, allenthalben ihr Licht leuchten zu lassen und sich ihren Mitmenschen nachdrücklichst bemerkbar zu machen.
Die Voraussetzung für ein sicheres Trance-Erlebnis ist das Nichtvorhandensein von akuten psychischen oder körperlichen Erkrankungen oder Krisen, die gegen eine Anwendung von Hypnose sprechen (siehe Kontraindikationen). Kläre im Zweifel bitte mit einem Arzt oder Therapeuten ab, ob eine Hypnose für dich zu diesem Zeitpunkt eine gute Idee ist oder nicht.